Inspektion MX-30

  • Ich rede jetzt mal über die 8 vergangenen Mazdas, die ich hatte.


    Wenn sie wirklich gewissenhaft alle Punkte des Wartungsplans abarbeiten würden, wäre das gerechtfertigt.

    Beispiel: Bremsenwartung, Reinigen und Abschmieren der Führungen der Bremsbeläge.

    Wurde bei mir noch nie gemacht. Dafür aber nach 5 Jahren komplett neue Bremsen. Scheiben und Beläge, weil sich nichts mehr bewegt hatte.


    Die Wirklichkeit ist: Haube auf, 2 Std. stehenlassen, Haube zu.

    Eventuell wird vom Lehrling noch das Wischwasser abgesaugt und für 10€ Scheibenfrostschutz nachgefüllt.

    Ach, und eventuell nochmal ein Sprühstoß weiße Schmierpaste (beim schwarzen Auto) auf das Scharnier der Fahrertür.

    Mein Auto heißt jetzt "Bonsai 30": Bonsai-Batterie, Bonsai-Kofferraum, Bonsai Reichweite. Aber es ist ein hübsch anzuschauender Bonsai.

    Nach fast 3 Jahren ein gewisses "Eigenleben", manche würden Sturheit dazu sagen.

  • würdest du vielleicht verraten was deiner Meinung nach eine solche Wartung kosten darf ?

    Falsche Frage meiner Meinung nach, denn schon die vorgeschriebene Wartung an sich ist beim Stromer ja Abzocke. Oder Werkstättenprotektionismus, wenn dir das Wort besser gefällt. Notwendig ist das ja nicht, im Gegensatz zu Verbrennern. Und wenn es denn erzwungen wird, was darf denn ein mal auf die Bühne heben und "Anschauen" kosten? Eine halbe Stunde meinetwegen, das ist dann schon viel. Da war der TÜV an unserem Model 3 ja schneller - inklusive Bühne und halt Überprüfung aller TÜV-relevanten Teile. Und der kostet nur 80€.

  • Das Einzige was wegfällt ist doch der Ölwechsel, ansonsten ist es nicht verkehrt wenn alle 12 Monate mal einer drunter schaut. Es gibt viele Dinge die man nicht gleich sieht, z.B. eine beschädigte Reifenflanke auf der Innenseite. Oder beginnende Korrosion am Unterboden. Wo du zuerst noch mit einem Sprühstoß Wachs hinkommst, sind es 5 Jahre später schon Schweißarbeiten.

  • was darf denn ein mal auf die Bühne heben und "Anschauen" kosten?

    Glück Auf,

    nur vom "Anschauen" werden folgende Arbeiten nicht erledigt.


    Kühlsystem auf Dichtheit, Füllstand und Frostschutz prüfen, ggf. korrigieren

    Batterieanschlüsse und Säurestand prüfen,
    Bremsschläuche und Leitungen auf Verlegung, Zustand und Dichtigkeit prüfen
    Feststellbremse auf Funktion und Einstellung prüfen.
    Bremsanlage auf Zustand, Funktion und Verschleiß prüfen
    Bremsbelagstärke prüfen.
    Vakuumpumpe für Bremskraftverstärker prüfen
    Bremsscheiben auf Zustand und Verschleiß prüfen
    Vorder- und Hinterachsaufhängung prüfen.
    Lenkungskomponenten auf Spielfreiheit, Dichtheit, Schäden und Verschleiß prüfen
    Schutzkappen, Abdeckungen und Manschetten auf Zustand prüfen
    Schrauben und Muttern an Fahrwerk und Karosserie prüfen
    Innenraumfilter prüfen ggf. ersetzen
    Karosserie und Unterboden auf Zustand und Korrosion prüfen, durchgeführte Prüfung unbedingt im Serviceheft dokumentieren.
    Räder/Reifen: Zustand, Verschleiß und Befestigung prüfen
    Reifenluftdruck prüfen, ggf. korrigieren
    Prüfen, ob ein Reifenreparaturset vorhandeService
    Service dokumentieren
    Digitalen Service Nachweis (DSR) durProbefahrt
    Probefahrt durchführen, Bremsen, Fahrmechanik und Schalteigenschaften prüfen.
  • Hmm, also da ich ja die letzte "Bewegung" hier eingebracht habe melde ich mich nochmals dazu. Ich fand den Preis fair. Bremsflüssigkeit wurde ja schließlich auch gewechselt. Und nur mal drunter gucken war das auch nicht. Ich habe den Mechaniker fast die ganze Zeit im Blick gehabt. Nicht weil ich ihn überwachen wollte sondern weil ich direkten Blick auf seinen Arbeitsplatz hatte. Und der hat nicht Däumchen gedreht. Zusätzlich hat er noch einen Marderschaden im Motorraum festgestellt und alle Leitungen mehrfach auf Beschädigungen überprüft. Da habe ich bei meinem Benz Coupe schon mehr bezahlt um auf den Hof fahren zu dürfen....

  • Ist der Wartungsplan oder meine Meinung zum Lachen ?

    In der Tat. Eine Menge davon macht der TÜV ebenfalls, und das halt in unter 20 Minuten. Das meiste davon hat keinerlei sachliche Berechtigung, in bestimmten Zeit-Intervallen von mir erzwungen zu werden, also "Werkstättenprotektionismus". Wenn ich das machen lassen will - schön. Sollte aber meine Entscheidung sein. Wischwasser auffüllen, Wischer wechseln oder Innenraumfilter wechseln sind ja so die klassischen Abzocker-Dinge, die ungefragt gemacht werden, obwohl die viele Kunden ohnehin selbst erledigen.

    Und Batterie prüfen? Ernsthaft? Es gibt nur eine Sache, die an einer Traktionsbatterie wirklich geprüft werden sollte - so nach 1000 Ladezyklen oder zum Ende der Garantiezeit hin: die Degradation, und dazu muss sie komplett geladen, entladen und wieder geladen werden.

    An den Bremsen eines BEV sollte ohnehin ein durchschnittliches Autoleben (250tkm) niemals was zu machen sein, wenn doch hat der Hersteller schlicht Mist konstruiert. Gerne kann alle ~60tkm beim Reifentausch die Bremsmechanik mal gereinigt und gefettet werden. Das sollte aber WIRKLICH alles sein, alles darüber hinaus ist klar Versagen des Herstellers und damit ein Fall für die Garantie. Da darf ich als Kunde NICHT für zur Kasse gebeten werden. Ohnehin wird bei der "Wartung" nur Sichtkontrolle aller Brems-Komponenten gemacht und eben eine Bremskrafttest. Was halt der TÜV auch alle 2 Jahre macht. Wozu zusätzlich Geld für die gleiche Arbeit ausgeben MÜSSEN?

    Versteh' mich nicht falsch, Arbeit muss und soll anständig bezahlt werden. Es ist nur eine bodenlos dreiste Frechheit, bei BEV Wartungen in solchen Intervallen vorzuschreiben und dem Kunden weitgehend sinnfreie Arbeiten aufzuzwingen. Ich kann's nicht oft genug sagen: Werkstättenprotektionismus.