Beiträge von SirMortimer

    Nochmal etwas nachgefasst, weil mich der Gedanke nicht losgelassen hat:


    Die Hauptursachen für Unfälle sind: überhöhte Geschwindigkeit (~27%), Ablenkungen (Handy etc. ~25%), Vorrangverletzungen (~15%), Missachtung von Ge- und Verboten (7% - dabei ging mein Golf über den Jordan). Es sind die Ursachen von denen ich erwarte dass sie mit autonomen Fahrsystemen wegfallen. Erst danach kommt Fehlverhalten von Fussgängern mit ca. 5% - da kann kein Auto was für.


    Ich gehe allerdings davon aus, dass mit autonomen Systemen eine neue Kategorie für Unfallursachen auftauchen wird: Fahrfehler der Fahrzeuge als Ursache wird erst mal einen großen Anteil bekommen (und der wird zu sehr viel Kritik an den Systemen führen). Mit der Zeit wird dieser aber immer kleiner und kleiner werden, ich gehe da von einer ähnlichen Entwicklung wie im Flugverkehr aus - wo die Unfallwahrscheinlichkeit mittlerweile extrem gering ist.


    Wenn wir beim autonomen Fahren an dem Punkt angekommen sind, dass eine falsch getroffene "Triage-Entscheidung" das größte Problem ist das wir mit den autonomen Entscheidungen der Fahrzeuge haben, dann wurde bis dahin die Anzahl der Verletzten und Toten im Straßenverkehr bereits um mindestens 70-75% reduziert. Von heute aus betrachtet ist das ein Luxusproblem, von dem wir nur träumen können es überhaupt zu haben.

    Ich habe heute mal den Versuch gewagt meine Strecke jetzt im Winter ohne Heizung zu fahren. Zugegeben, das klingt mutiger als es war, wir hatten heute Früh 3° über Null.


    Meine Strecke: 10km, das meiste im Ortsgebiet mit 50, eine kurze Strecke mit 80. Üblicherweise rechnet mir der Bordcomputer 21-22 kWh vor wenn ich auf 20° heize. Die Kurzstrecke ist da sehr ineffizient, denn kaum ist das Auto warm stelle ich es wieder ab. Gestern fuhr ich eine längere Strecke und habe bemerkt, dass der Gesamtverbrauch geringer war, "nur" 16kWh. Immer noch kuschelig warm, nur ne längere Strecke.


    Heute der Versuch: nur Sitzheizung Stufe 2, keine Lenkradheizung (die ist nur für meine Frau), Klimaanlage aus und kein Radio. Ergebnis: 13 kWh/100km (Straße war nass). Das ist fast ein sommerlicher Verbrauch.


    Damit weiß ich jetzt zumindest, dass ich ca. ein Drittel mehr Reichweite aus dem Akku holen kann wenn es mal sein muss. Klar, warm ist angenehmer und ich werde mir weiterhin kräftig einheizen, aber der Reichweitenangst nimmt dieser Versuch zumindest mal einen der Zähne :)

    Das Thema beim autonomen Fahren ist doch nicht der Unfall aus iRobot, bei dem - überspitzt gesagt - eine Machine zwischen totem Rentner und totem Baby entscheiden muss. Das kommt einmal in hundert Jahren vor. Die (ungelöste) Hauptaufgabe ist das regelkonforme führen eines Autos in ganz alltäglichen Situationen. Das Verhalten an mehrspurigen Kreuzungen im verwirrenden Schilderwald mit Gegenverkehr bei Regen in der Nacht. Die Einfahrt in einen Kreisverkehr. Oder auch nur das normale geradeausfahren an einer Bushaltestelle, an der außer einer Markierung auf der Straße nichts los ist. In vielen Verkehrssituationen kommen auch Menschen an die Belastungsgrenze, bis da ein auto autonom und sicher durch kommt dauert es noch eine ganze Weile. Wenn das ohne Änderungen am Straßenverkehr überhaupt möglich ist.


    Tesla hat da ganz klar die Nase vorn, und ich glaube nicht dass man die noch einholen kann. Besonders nicht in Europa, das solchen Entwicklungen gerne Hindernisse zwischen die Beine wirft. Vielleicht haben die Chinesen eine Chance... aber selbst die Teslafahrer in meinem Büro berichten mir wundersames von ihren Autopiloten: plötzliche Bremsungen im Tunnel, weil das Auto ein Fahrrad erkannt hat wo keines ist. Große Verwirrung bei den oben genannten Bushaltestellen, wo der Tesla - genauso wie der Mazda übrigens auch - nicht weiß, wo die Fahrbahn weitergeht.


    Es sind Assistenzsysteme, die - wenn man Glück hat - den einen oder anderen Schaden vermeiden können. Aber nichts worauf man sich verlassen darf.


    Autonomes Fahren geht mMn erst dann, wenn die große Mehrheit aller Fahrzeuge autonom fahren und sich damit berechenbarer verhalten als Menschen.

    Langsam wird es auch hier ernst.


    Ich habe eine (leider viel zu kleine) PV Anlage auf dem Dach, und der Netzbetreiber hat mir in einem Schreiben jetzt folgendes eröffnet:


    Zitat

    Im Laufe des Jahres 2023 werden wir einen neuen, attraktiven Einspeisetarif für PV-Anlagenbesitzer einführen. Das Angebot mit allen Details senden wir Ihnen im nächsten Jahr zu. Aktuell müssen wir erst noch die neuen energiewirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen auf Ebene der EU und in Österreich abwarten.


    Zur Überbrückung der Zeit bis zur Verfügbarkeit des neuen Einspeisetarifs erhalten sie vom 1.1.23 bis 31.12.23 eigenen freiwilligen Sonderbonus in Höhe von 15 Cent/kWh auf ihren aktuellen Tarif.

    D.h. die zahlen mir jetzt "freiwillig" mehr als das Doppelte, 15 Cent zusätzlich zu den 9 Cent, die sie bisher gezahlt haben, insgesamt 23 Cent je kWh.


    Das sind sehr beunruhigende gute Nachrichten. Damit wäre mein Einspeisetarif nämlich höher als der Bezugstarif von derzeit 17,23 Cent, und das lassen die mit Garantie nicht auf sich sitzen.


    Oder bessern die den Einspeisetarif nach weil sonst alle Anlagenbesitzer zur Konkurrenz wechseln, bei der sie die derzeit viel höheren Marktpreise bekommen? Oder war der Einspeisetarif bis jetzt einfach viel zu niedrig? Oder ist das nur die Vorbereitung der Kunden auf einen kommenden Preishammer?

    Ich fürchte mich vor dem nächsten Schreiben...